|  
      
       
 Bendfeld.de  
  | 
    |
| Tag 13: Von Blessington nach Rosslare (154 km) | 
  Der unwiderruflich letzte Tag in Irland 
  war herangebrochen. Zum Frühstück wieder Australier. Und hatte ich 
  mich am Tag zuvor noch derart geäußert, daß Australier doch 
  gar nicht so schwer zu verstehen wären wie man immer sagt, so mußte 
  ich meine Meinung nur einen Tag später revidieren. Das, was sich Mike da 
  an unverständlichem Busch-Englisch zusammengebrabbelt hat, war schlimmer 
  als der schlimmste Texaner. Er wird lediglich noch von ein paar Iren übertroffen, 
  beispielsweise aus Connemara oder aus dem tiefsten Donegal.
Nach dem Frühstück fuhren 
  wir über den Lake Drive (R758), der ca. 2 km östlich von Blessington 
  beginnt, in die Wicklow Mountains, wo wir auf 490 Meter Höhe am Wicklow 
  Gap einen kurzen Stop machten. Dort oben war es zu der Zeit noch nebelig und 
  recht frisch. Doch 
kaum 
  waren wir im Glendalough-Tal angekommen, riss der Himmel wieder auf und die 
  Sonne kam durch.
  Im Glendalough Visitor Center am Lower Lake hatten wir zum ersten Mal in unserem 
  Urlaub Probleme, unsere Helme irgendwo unterzubringen. An der Rezeption wollte 
  man unsere Helme nicht aufbewahren, also legten wir sie in eine Ecke, wo sie 
  niemanden stören, wie wir das schon sehr häufig getan hatten.
  Beim Verlassen des Visitor Centers rannte uns jedoch ein Angestellter hinterher 
  und forderte uns auf, unsere Helme mitzunehmen. Egal, sind wir halt mit unseren 
  Helmen in der Hand zu den Sehenswürdigkeiten am Lower Lake gelaufen. Die 
  Kathedrale, der Rundturm, das Priesterhaus und die anderen Sehenswürdigkeiten 
  liegen eh sehr dicht beieinander. Bleibt festzuhalten, daß auch Irland 
  nicht gänzlich frei von Deppen ist.
  Zum 1,5 km entfernten Upper Lake, der einen eigenen Besucherparkplatz hat, fahren 
  wir dann, da wir keine Lust haben, die Helme über 3 km zu schleppen. Hier 
  der absolute Kontrast zum Besucherzentrum: Die 1 Euro Parkgebühr zahlen 
  wir gern, als der Parkwächter uns sofort ungefragt anbietet, unsere Helme, 
  Tankrucksack und auch die Jacken in seinem vielleicht 3 qm großen Kabuff 
  unterzubringen.
  Unser Tip: Gleich zum Parkplatz am "Upper Lake" fahren und von dort 
  aus beide Seen erwandern. Der Park ist nämlich kostenlos, die 1,20 Euro 
  im Besucherzentrum zahlt man nur für ein 17 minütiges Video und eine 
  Ausstellung. Wir haben uns beides gespart. Stattdessen haben wir uns am Upper 
  Lake das Ringfort, die Reefert 
  Church, St.Kevin' Cell und den Wasserfall angesehen. St. Kevin's Bed und 
  den Temple na Skellig am Süd-Ufer des Upper Lake kann man übrigens 
  tatsächlich nur vom Wasser aus erreichen. Da ich ja prinzipiell erst mal 
  keinem Schild glaube, mußten wir selbst feststellen, daß das Klettern 
  über die Felsen eine Sackgasse ist.
Über Rathdrum fahren wir nach 
  Avoca, wo ich mein letztes Pint auf Irischem Boden zu mir nehme.
  Ab Gorey fahren wir dann weiter über über die R742 bis nach Westport 
  und weiter nach Rosslare, wo wir pünktlich um kurz vor vier ankamen.
  Das Verladen der Maschine ging schnell, um das Befestigen brauchten wir uns 
  wie schon bei der Fishguard-Rosslare Fähre nicht selbst zu kümmern.
  Nach einer halben Stunde ist alles geregelt und wir stehen umgezogen an der 
  Reling, um uns vom Gelobten Land zu verabschieden. Und so wie es uns 11 Tage 
  zuvor begrüßt hatte, so verabschiedete es sich auch wieder bei uns. 
  Wir waren schon wieder den ganzen Tag bei Sonnenwetter gefahren und das Wetter 
  zeigte sich noch immer von seiner besten Seite.
  Insgesamt konnten wir wirklich zufrieden sein mit dem so häufig gescholtenen 
  Irischen Wetter. Von den 11 Tagen in Irland hatten wir anderthalb mit ein paar 
  Schauern zwischendurch und einen halben Tag Dauerregen. Die restlichen Tage 
  waren meist nicht nur trocken, sondern auch sonnig.
  Die 17-stündige Fahrt von Rosslare nach Roscoff war abwechslungsreicher 
  als wir gedacht hatten: Nach dem Abendessen im "Burren Buffet Restaurant" 
  und einem Pint in der "Molly Malone Bar" haben wir uns zunächst 
  "Men in Black II" und später "Spiderman" im Bordkino 
  angesehen. Nach dem ersten Film hatten wir dann auch raus, daß man nach 
  den ersten 15 Minuten ab Beginn des Films umsonst reinkommt (Im Falle von Spiderman 
  wäre eh jeder Euro Eintritt zuviel gewesen).
  Zwischendurch haben wir noch besten Irischen Stepptanz von "Celtic Storm" 
  gesehen. Um kurz nach Mitternacht sind wir dann in unsere Kabine. Unsere Kabine 
  war ganz vorne an Steuerbord unterhalb (!) der Autodecks und jede Welle, die 
  gegen die Fähre schlug, sich anhörte, als würde es die Fähre 
  zerschmettern. Mit der Vorstellung, im Falle des Sinkens noch vor den Autos 
  abzusaufen, haben wir dann mehr schlecht als recht geschlafen.