Bendfeld.de Australien 2005 Von Adelaide nach Melbourne
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Von Adelaide nach Melbourne (19. -
24.10.) |
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Heute bekommen wir unseren Leihwagen
für die Fahrt nach Melbourne. Leider regnet es schon wieder. Wir laden noch
unser Gepäck am Hotel ein und brauchen eine weitere halbe Stunde, um in der
Rush Hour aus der Stadt zu kommen.
Unseren ersten Stopp machen wir in einem kleinen malerischen Örtchen mit dem
schönen australischen Namen Hahndorf. Im Ernst, Hahndorf wurde 1839 von
deutschen Auswanderern gegründet. Es ist nach dem deutschen Kapitän Dirk Hahn
benannt, der viele religiös Verfolgte an der Küste bei Adelaide absetzte.
Hahndorf hat noch heute ein "Kaffeehaus" und eine
"Bäckerei".
Über Murray Bridge fahren wir nach Kingston, wo wir uns zum ersten Mal in
unserem Leben in einer Pommesbude in ein Gästebuch eintragen.
Weiter geht es über "Australia´s tidiest town 1993" Lucindale zu
"Australia´s tidiest town 1994" Narracote, wo es einen
Höhlennationalpark gibt. Da der Park bereits um 17 Uhr schliesst, schauen wir
uns nur noch kurz die Wet Cave an. Am nächsten Morgen wollen wir nochmals
zurückkehren.
In der Chardonnay Lodge in Coonawarra, unserem Quartier für die nächste Nacht
machen wir noch noch eine kurze Weinprobe und versorgen uns mit einer Flasche
Chardonnay für den Abend.
Am nächsten Morgen machen wir zwei geführte
Touren durch die Alexandra
und die Victoria Cave. Beide
Höhlen gefallen uns sehr. Mittags geht´s dann los Richtung Grampians NP. Unterwegs
regnet es mal wieder, aber einige Kilometer vor dem Nationalpark bessert sich
das Wetter. Als Erstes halten wir an den McKenzie Falls. Man erreicht die
Wasserfälle nach einem kurzen Fussmarsch. Vom Reed Lookout läuft man ebenfalls
nur einen knappen Kilometer bis zu den Balconies. Von beiden
Aussichtspunkten hat man einen fantastischen Ausblick auf die Grampians.
Bevor wir unser Motel in Halls Gap suchen, laufen wir noch den Grand Canyon
Loop vom Wonderland Parkplatz aus.
Vor unsem Motel tummeln sich mindestens 20 Känguruhs, darunter auch einige mit
einem Kleinen im Beutel. Zu Abend essen wir im Halls Gap Hotel, ca. 3 km
östlich des Ortes. Die Essenspreise sind o.k. und die Mengen reichen, um einen
Sumoringer satt zu kriegen. Allerdings versucht man dort, das Geld über die
Getränke wieder reinzukriegen.
Bereits um acht Uhr fahren wir heute morgen von unserem B&B, dem Grampians Motel, los. Übrigens die bisher schlechteste Unterkunft unserer Reise, mal abgesehen von dem Backpacker Hotel in Alice Springs. Das Wetter ist immer noch trüb, aber zumindest regnet es nicht. Wir stoppen am Mt. William und laufen vom Parkplatz aus ca. einen Kilometer in Richtung des ausgeschilderten Campingplatzes. Der Wanderweg ist in jedem Fall interessanter als über die Strasse zum Gipfel zu wandern. Ausserdem erreicht man nach einem knappen Kilometer einen Felsvorsprung, dessen Aussicht der vom Gipfel garantiert in nichts nachsteht. Dort nehmen wir ein neues Christiane-Gedenkbild auf.
Wir verlassen den Grampians
Nationalpark und nehmen Kurs Richtung Küste. Am Tower Hill State Game Reserve,
einem Naturreservat inmitten eines Vulkankraters, beobachten wir auf unserer
Wanderung über den Kraterrand Emus, Känguruhs und Koalas.
An der Küste angekommen, folgen wir der Great Ocean Road. Die Strasse selbst
ist nicht so beeindruckend, wie der Name es vermuten lässt, aber alle paar
Kilometer gibt es Aussichtspunkte mit spektakulären Sichten auf die Klippen.
Los geht es mit der Island Bay View, es folgen The Grotto und London Bridge. Von der waren bis
vor einigen Jahren noch beide Bögen intakt. 1990 stürzte der vordere Bogen
überraschend ins Meer. Zum Glück wurde dabei niemand verletzt. Nur zwei
verschreckte Touristen mussten mit dem Hubschrauber vom der Brücke gerettet
werden.
Dann nehmen wir noch den Aussichtspunkt The Arch mit, bevor wir nach Port
Campbell kommen. Es folgen Loch Ard Gorge und schließlich die Twelve Apostels.
Von dann an führt die Great Ocean Road
erst mal ins Landesinnere. Wir fahren durch den Melba Gully State Park bevor
wir nach Lavers Hill kommen. Von dort aus ist es nicht weit bis zum Otway Fly Tree Top Walk, einem 25
Meter hohen Metallsteg mitten durch den Regenwald. Man kann sogar von einem 47
Meter hohen Turm fast über die Baumkronen hinweg sehen.
Statt zur Great Ocean Road zurück zu fahren, nehmen wir die C159 Richtung
Osten, die mitten durch den Otway State Forest führt. Das es sich dabei um eine
12 km lange Gravel Road handelt, sollte einen, auch mit einem normalen PKW,
nicht am Durchfahren hindern. Es lohnt sich in jedem Fall.
Wir übernachten in Apollo Bay und essen gut und für richtig kleines Geld im Great
Ocean Hotel.
Heute fahren wir den zweiten
Teil der Great Ocean Road. Doch zunächst verlassen wir sie erst nochmal kurz,
um zum Cape Otway zu fahren, wo
wir den 1848 erbauten Leuchtturm besichtigen. Auf unserem Weg zurück zur Küste
halten wir noch bei Maits Rest
und laufen den Kurzwanderweg durch den Regenwald.
Zurück an der Küste machen wir einen weiteren kurzen Stopp im Angahook-Lorne
State Park, wo wir zunächst zu den Sheoak Falls und danach zur Swallow Cave
laufen. Nach ca. einer dreiviertel Stunde sind wir wieder am Parkplatz zurück.
In Lorne müssen wir uns daraufhin erst mal stärken. In dem Örtchen geht auch
die Abzweigung zu den Erskine Falls ab. Nach ca. 9 Kilometern ist man dort. Der
Weg hinunter zum Fusse des Wasserfalls dauert nur einige Minuten und lohnt sich
in jedem Fall.
Kurz vor Ende der Great Ocean Road
kommt der Abzweig zum Point Addis, laut Ute die letze Möglichkeit nochmal einen
schönen Blick auf die Klippen zu werfen. Ich würde an dieser Stelle gerne einen
kurzes Beispiel von Misskommunikation zwischen Mann und Frau geben. Folgender
Dialog spielt sich ab:
Ute: Wenn Du da nochmal an den Strand möchtest, kannst Du rechts abbiegen.
Ich denke: Nö, möchte ich nicht (und fahre weiter).
Riesenfehler! Ute beginnt zu zetern, dass ich den Abzweig verpasst habe.
Aber ich... Alles Quatsch! Was ich als Auswahl einer von zwei Handlungsoptionen
aufgefasst habe, war in Wirklichkeit als "Bieg ab! Ich will an den
Strand" zu verstehen.
Sorry, ich wollte nicht abschweifen. Es war mir nur ein Bedürfnis, dass
Erfahrene zum Wohle der Geschlechterverständigung einzusetzen.
Wir fahren über Geelong nach
Melbourne. Melbourne wird von den Aussies übrigens nicht "Melbörn"
ausgesprochen, sondern eher "Melben", Brisbane heisst bei den
sprachfaulen Australiern dementsprechend "Brisben".
Abends essen wir in Chinatown. Obwohl das Essen auf der Hauptstrasse
"Little Bourke" schon günstig ist, macht man die wahren Schnäppchen
in den Nebenstrassen "Tattersalls" und "Heffernan". Keine
Angst, die nur spärlich beleuchteten Nebenstrassen zu betreten. In Australien
haben wir - im Gegensatz zu den USA - niemals ein schummeriges Gefühl gehabt.
Wir bekommen im "Wing Loong" ein hervorragendes Vier-Gänge-Menü für $
28, wohlbemerkt für beide zusammen.
Wir nutzen unseren Leihwagen, bevor wir ihn zurückgeben, um noch kurz zu den Carlton Gardens für einen Fotostopp zu fahren. Von Hertz aus führt uns unser Weg an den City Baths und dem Old Melbourne Goal, einem alten Gefängnis vorbei. Da wir keine Lust haben, auf die Öffnung um 9:30 zu warten, machen wir nur ein Bild von aussen. Wir laufen zur State Library und machen die noch fälligen Souveniereinkäufe in der Bourke Street Mall. Vorbei an Rathaus und Bahnhof gelangen wir zurück zur Collins Street und entledigen uns unserer Einkäufe im Hotel.
Mit der City Circle Tram
fahren wir zum Queen Victoria Market. Wochentags werden hier Obst, Gemüse,
Fisch und Fleisch verkauft, am Wochenende werden hier in erster Linie Kleidung,
Schmuck und Souveniers verkauft. Für den Markt sollte man am Wochenende
mindestens zwei Stunden einplanen.
Wir nehmen wieder die kostenlose City Circle Tram und fahren bis zur Exhibition
Street. Von da gehen wir vorbei am Princess Theatre, State Parliament House und
Windsor Hotel zur St. Patrick´s Cathedral, welche wir uns auch von innen
ansehen. Weiter geht es in die Fitzroy Gardens, wo man sich unter anderem
Cook´s Cottage, das Elternhaus von Captain Cook ansehen kann. Das Haus wurde
1934 in England abgebaut und hier originalgetreu wieder errichtet. Wir wandern
hinunter zum Yarra River und folgen ihm bis wir wieder am Federations Square
sind, wo wir heute morgen schon kurz waren. Dort scheinen sich gerade alle in
Australien lebenden Griechen zum Tessaloniki Festival versammelt zu haben.
Abends essen wir wieder im Wing Loong. Wir werden bereits als Stammgäste begrüsst.